Wenn man Boxen zu Hause lernen möchte, sollte man die verschiedenen offensiven Schlagtechniken kennen, diese werde ich Dir heute vorstellen. Die meisten sind natürlich Standard, aber ich habe auch einen Exoten für Dich zusammengestellt. Bewegte Bilder sagen mehr als tausend Worte, deshalb findest Du unter der jeweils beschriebenen Schlagtechnik ein kleines Video.
Scrolle einfach runter oder gelange durch Klicken auf die jeweilige Boxtechnik direkt zum Absatz.
Diese 5 offensiven Schlagtechniken solltest Du kennen
Anmerkung: In den Erläuterungen gehe ich von einem Rechtshänder aus, das heißt, wenn Du Linkshänder bist wende diese Schlagtechniken bitte andersherum an
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1. Der Jab
Der Jab-Punch ist der häufigste Schlag, welchen Boxer anwenden. Wenn Du wirklich Boxen lernen willst, dann musst Du diese Schlagtechnik für Dich verinnerlichen. Denn es ist ein eher defensiver Schlag, diesen führst Du mit Deiner Führhand (also mit der Linken) aus.
Hauptsächlich dient der Jab zur Distanz-Gewinnung. Du führst also einen schnellen geraden Schlag mit Deiner linken Hand aus. Um aber trotzdem energiesparend möglichst viel Kraft hinter die Faust zu bringen, drehen die Profis im Idealfall ihr Handgelenk kurz vorm “Hit” in die Gerade und drücken sich mit dem rechten Bein etwas nach vorn.
2. Cross punch
Hierbei zeigt sich schnell ob Dein Schultertraining sich bezahlt gemacht hat.
Denn bei der Geraden wird ein gerader, leicht nach oben gerichteter, Schlag mit Deiner starken Hand ausgeführt, hierbei kommt die meiste Kraft aus der Schulter. Um aber genug Härte hinter den Schlag zu bringen, musst Du Dich mit dem rechten Bein in Richtung Gegner drücken und Dein Gewicht auf Dein linkes Bein verlagern. Denk daran, Deine linke Hand, also die Führhand, bleibt dabei weiterhin zur Deckung vor Deiner Wange und Dein Ellenbogen ist eng am Körper, um Deine Leber zu schützen.
3. Der Haken
Das ist ein sehr harter Schlag mit Deiner Rechten, der aber auch einiges an Kraft kostet. Für diesen Schlag macht sich ein gutes Oberkörpertraining bezahlt, denn die ganze Kraft kommt hauptsächlich aus Deiner Körpermitte (Bauch-, Rücken- und Schultermuskulatur). Den Haken führst Du im Idealfall immer aus, wenn sich eine gute Möglichkeit zum Kopf- oder Körpertreffer bietet. Zum Beispiel dann, wenn der Gegner seine Deckung geöffnet hat.
Beim Haken hebst Du idealer Weise Deinen rechten Ellenbogen (im 90 Grad Winkel) auf Höhe Deiner Schulter, während Du die rechte Seite Deines Oberkörpers leicht nach hinten ziehst und damit “Schwung” und Kraft holst, um dann mit einer kraftvollen Oberkörperdrehung nach vorn Deinen Haken zu platzieren.
Aber bedenke: Da dieser Schlag auch für einige Zeit Deine Deckung öffnet, bist Du Anfällig für Körpertreffer. Hier ist also Timing angesagt!
Da der Haken einer der am schwierigsten auszuführenden Schlagtechniken ist, empfehle ich Dir dringend folgendes Video anzuschauen.
4. Der Uppercut (Aufwärtshaken)
Der K.O.-Schlag! Aber nur, wenn er richtig ausgeführt ist und genug vorarbeit geleistet wurde. Hast Du schon mal einen Kampf vom legendären Dr. Steelhammer gesehen? Dann weißt Du wovon wir hier reden. Dieser Schlag ist gut, wenn der Gegner nah an Dir ist und Du eine Möglichkeit siehst, sein Kinn zu treffen, wobei aber auch Nase, Augen und Stirn recht beliebte Ziele sind. Wenn der Gegner schon ermüdet ist und seine Deckung nicht mehr halten kann, ist das die beste Möglichkeit, den Gegner auf die Bretter zu schicken (K.O.!).
Deine Führhand (Deine Linke) bleibt zur Deckung auf Höhe Deiner Wange. Deinen rechten Arm führst Du eng am Körper im 90 Grad Winkel etwas weg vom Gegner um ausreichend Kraft und Schwung zu bekommen. Aber senke Deinen Arm nur so weit wie nötig um nicht zu viel Deckung zu verlieren. Jetzt schlägst Du mit viel Kraft und Schwung auf sein Kinn, Nase oder Augenpartie, je nachdem wo seine Deckung gerade schwächelt. Dein Körpergewicht verlagerst Du auf dein rechtes Bein um ausreichend Kraft und Standfestigkeit zu erlangen. Achte darauf nicht zu sehr vom Gegner entfernt zu sein, das erhöht die Gefahr ins Leere zu schlagen, das kostet nicht nur viel Kraft, sondern Du läufst auch Gefahr Deinen stabilen Stand zu verlieren und ins Straucheln zu geraten.
5. Der Overcut (Abwärtshaken) eher selten
Der Overcut kann geschlagen werden, wenn der Gegner die Blocktechnik: Slip oder/und Bob & weave anwendet. Diese Schlagtechnik ist umstritten, da man leicht aus dem Gleichgewicht geraten und gekontert werden kann.
Wenn der Gegner gerade “tänzelt” und Du eine Möglichkeit siehst den Gegner zu treffen, dann solltest Du Dein Gewicht auf Dein linkes Bein verlagern. Deine rechte Hand ist etwa auf Höhe von Deinem Ohr. Dein Arm ist nur leicht gebeugt, je nach Distanz zum Gegner. Nun Du holst Dir die Kraft aus Deiner Schulter- und Oberkörpermuskulatur, indem Du mit einer kräftigen vorwärts Drehung aus dem Oberkörper heraus den Gegner von oben schlägst.
Hier im Video siehst Du eine Slow-Motion. Dort wurde mit dem Overcut der Gegner gekontert und gleichzeitig, dank der Vorwärtsbewegung, einem Schlag ausgewichen.
Es bedarf einiges an Übung und Fleiß um diese Schlagtechniken in Perfektion zu beherrschen, aber die Mühe zahlt sich definitiv aus, denn Du wirst schnell Fortschritte bemerken.
Carl
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